Ehrenamtsprojekt mit dem DSB
Wir fördern systematisch und nachhaltig das Ehrenamt. In unseren Projekten berücksichtigen wir die ganz realen Begebenheiten in den Organisationen und entwickeln u.a. mit Hilfe des Design Thinking-Ansatzes passgenaue Lösungen für die realen Herausforderungen der Vereine. Eines der Projekte, in denen wir gerade unsere Mitgliedsorganisationen unterstützen ist "Leuchtturmvereine im Deutschen Schützenbund – Implementierung des Ehrenamtskonzepts".
Der DSB hat mit seiner Arbeitsgruppe Ehrenamt ein Ehrenamtskonzept für den Deutschen Schützenbund erarbeitetet. Drei Leuchtturmvereine sollen das DSB-Ehrenamtskonzept umsetzen und davon profitieren. Ziel des Projekts ist es, dass die Vereine das Ehrenamtskonzept des DSB in ihren eigenen Strukturen nachhaltig verankern und mit geeigneten Maßnahmen die Ehrenamtskultur in ihren Vereinen verändern. Des Weiteren werden die Vereinsvertreter*innen insbesondere in der (Neu-)Ausrichtung ihrer ehrenamtlichen Vorstandsstrukturen begleitet, um diese Ämter attraktiv(er) für neue Zielgruppen zu machen und den Verein zukunftsfähig aufzustellen.
Wir, die Führungs-Akademie des DOSB, begleiten diese Vereine über den Projektzeitraum von Juli 2024 bis Mai 2025. In einem ersten Workshop führte Linda Kübel, Wissenschaftliche Referentin der Führungs-Akademie, mit Unterstützung der AG Ehrenamt in das Thema „systematische Ehrenamtsförderung“ ein. Zunächst wurde diskutiert, wie sich das Ehrenamt im Wandel der Zeit im organisierten Sport verändert hat und welche Herausforderungen aktuell wahrzunehmen sind. Erkenntnisse dazu waren u.a.:
• Problemdruck bei der Nachbesetzung von Funktionsträger*innen
• Signifikante Verluste insbesondere junger Engagierter
• Ungenutztes Potenzial unter Aktiven (viele Mitglieder, aber wenig Engagierte)
• Unterrepräsentierte Zielgruppen
Entlang der zehn Schritte des Ehrenamtskonzepts, überprüften die Vereine, wo sie schon gute Arbeit leisten und vor welchen Herausforderungen sie aktuell stehen. Aus den Diskussionen konnten erste Erkenntnisse und Maßnahmen abgeleitet, die die Vereine nun bis zu ihren individuellen Online-Coachings bearbeiten werden.
In einem zweiten Modul nahmen wir u.a. mit Hilfe des Design Thinking-Ansatzes einen Perspektivwechsel vor: Von der Not der Organisation hin zu den Bedürfnissen von (potenziellen) Freiwilligen. Aufbauend auf eine zuvor durchgeführte Stärken-Schwächen-Analyse wurden gemeinsam Hypothesen gebildet, über die identifizierten Herausforderungen im Verein. Die Hypothesen dienten als Diskussionseinstieg, um ein gemeinsames Verständnis von der realen Herausforderung im Verein zu bekommen. Mit tiefergehenden Diskussionsfragen wurde das Problem analysiert und eingegrenzt. Anschließend wurde das Problem in eine „griffige“ Fragestellung umgewandelt, die es zu klären gilt. Es wurden u.a. diskutiert, wie die Aufgaben des Jugendleiterteams neu gestaltet werden könnten, damit der Wunsch nach weniger Belastung der Engagierten befriedigt wird. Auch die Aufgaben der Vorsitzenden wurde in den Blick genommen, um auch hier das Ehrenamt attraktiver zu gestalten.
Eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung und klar formulierte Profile für Ehrenamtler schienen oft der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Ein konkretes Profil gibt potenziellen Ehrenamtlichen Orientierung, welche Aufgaben genau von ihnen erfüllt werden sollen. Die Realität zeigt: Vereine haben oft eine „Person für Alles“. Es lohnt sich diese einzelnen Aufgaben einmal aufzudröseln und zu schauen, welche Aufgaben denn wirklich essenziell an eine Funktion gebunden sind. Alle nicht essenziellen Aufgaben gilt es auf mehrere Schultern zu verteilen.
Der Deutsche Schützenbund informiert auf seiner Website über den Verlauf des Ehrenamt-Projekts.
Weitere Informationen zum von uns entwickelten Ehrenamtszyklus finden Sie hier.